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Kein Siegel garantiert faire Löhne oder die Einhaltung von Arbeitsrechten, auch nicht der neue FLO-Textilstandard (Stand März 2015), dessen Einführung von der Clean Clothes Campaign stark kritisiert wird.

 

Wer ein T-Shirt mit FairTrade- und/oder GOTS-Siegel kauft, glaubt sich schnell auf der sicheren Seite, die Klamotte mit einem guten Gewissen erstanden zu haben. Doch können kommerzielle Produkt-Zertifizierungsmodelle Menschenrechte in der Lieferkette sicherstellen? Diese Frage kommt auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um den FairTrade/FLO-Textilstandard auf.

Die globalen Lieferketten in der Textilproduktion sind lang und unübersichtlich. Auftraggeberfirmen lassen weltweit produzieren, ohne die vielen Glieder der Auftragnehmer zu kennen. Sie geben damit die Verantwortung für die Arbeitsbedingungen ab und erhöhen gleichzeitig den Preis- und Zeitdruck auf die Produktionsstätten. Dieses 'unternehmerische Geschäftsmodell' führt zur Ausbeutung der Arbeiter*innen am Ende der Kette – zum Beispiel beim Thema Löhne.

Die Studie IM STICH GELASSEN zeigte 2014 die gravierende Kluft zwischen Mindestlöhnen und Existenzlöhnen. Auch Transfair- oder GOTS-auditierte Lieferanten bilden davon KEINE Ausnahme. Die Näher*innen in Leutersdorf (Sachsen) beim PUMA-Lieferanten, in der Republika Srpska (Bosnien Herzegowina) beim Adidas-Lieferanten oder in Kosice (Slowakei) beim Fairtrade-Betrieb verdienen ebenso wenig einen Living Wage wie beim kambodschanischen H&M-Zulieferer oder dem türkischen GOTS-Produzenten. Wie kann das passieren?

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